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Was gibt's Neues?

 

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Ein Fenster
zur Freiheit

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Islam, Gesellschaft
und europäische Moderne

* * *

Iran an der Schwelle zur Demokratie?

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- In English -

M.H.Allafi, Schriftsteller, Übersetzer und Verleger, ist 1952 in der kleinen alten Stadt Kerend am Fuße des Zagros-Gebirges in Kurdistan/Iran geboren. Er wuchs zweisprachig – kurdisch und persisch – auf und besuchte die Schule des Ortes bis zur Mittelstufe. 1968 zog er in die benachbarte Großstadt Kermanschah, wo er das Gymnasium besuchte und 1971 sein Abitur machte. Von 1971 bis 1972 musste er seinen Militärdienst bei der kaiserlichen Gendarmerie ableisten, zunächst für sechs Monate in der kurdischen Stadt Sanandsch, anschließend zwei Monate in der Hafenstadt Buschehr und dann auf der Insel Kharg im Persischen Golf.

Von 1973 bis 1978 lebte Allafi in Teheran, wo eine Ausbildung im Bereich Maschinenbau der Teheraner Raffinerie absolvierte. Nach der Beendung seiner Ausbildung arbeitete er genau zwei Wochen lang in Isfahaner Raffinerie. Dann machte er seinen Plan für ein Studium im Ausland wahr und reiste nach Deutschland, wo er sich von Beginn an politisch und sozial in der links-alternativen Szene engagierte. Aufgrund dieses Engagements entschied er sich, nachdem er zunächst die deutsche Sprache erlernt und das Studienkolleg in Mainz beendet hatte, für das Studium der Soziologie, Pädagogik und Sozialpsychologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, wo er auch seine Frau Sabine kennenlernte. In seiner Diplomarbeit (1985) befasste er sich mit der Lebensplanung Jugendlicher in Deutschland. Doch da ihn sein erstes Heimatland faszinierte, machte er den Industrialisierungsprozess in Iran zum Thema seiner Promotion. Mit Bezugnahme auf die französische Regulationstheorie verfasst er eine umfassende Arbeit über Iran im modernen Zeitalter, erwarb damit 1989 den Titel Doktor der Philosophie und schloss so sein Studium der Gesellschaftswissenschaften an der Universität in Frankfurt am Main ab. In den nun folgenden Jahren 1989 bis 1991 war er zwischen Iran und Deutschland hin und her gerissen. Die islamische Revolution in Iran und das Aufkommen des Islam als politische Ideologie führten ihn zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem politischen Islam, als dessen Ergebnis schließlich das Buch „Islam, Gesellschaft und europäische Moderne“ (2002; ISBN 9783-930761-27-2) entstand.

Von 1991 bis 2005 lehrte Allafi Soziologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Sein zwischenzeitlicher Versuch als Professor für Soziologie in Iran zu lehren scheiterte wegen kultureller Unstimmigkeiten mit seinem Umfeld. Angesichts direkter Gewaltandrohung musste er das Land fluchtartig verlassen. Seither lebt er wieder in Frankfurt am Main, wo er sich neben seiner Tätigkeit als Wissenschaftler und Autor auch als Übersetzer und Herausgeber zahlreicher Werke moderner iranischer Autoren und Autorinnen einen Namen gemacht hat, z.B. durch die Anthologien „Das kleine Geschenk“ (1994; ISBN 978-3-930761-01-2), „Ein Bild zum Andenken“ (1997; ISBN 978-3-930761-08-1), „Östliche Brise“ (1998; ISBN 978-3-930761-12-8) und „Mina mit dem blauen Kleid. Moderne Erzählungen iranischer Frauen“ (1999; ISBN 978-3-930761-13-5). Darüber hinaus machte er mit seinen Übersetzungen die Werken der wichtigsten iranischen Romanciers erstmals einer deutschsprachigen Leserschaft zugänglich, wie die Romane „Drama der Trauer“ von Simin Daneshwar (1997; ISBN 978-3-930761-07-4), „Die Rückkehr“ von Ahmad Mahmud (1997; ISBN 978-3-930761-06-7), „Winter ‘83“ von Esmail Fassih (1998; ISBN 978-3-930761-11-1), und Erzählungen von Simin Daneshwar (zuletzt 2012; ISBN 978-3-930761-26-5) unter dem Titel „Frag doch die Zugvögel“ sowie von Moniro Ravanipur „Die Steine des Satans“ (1996; ISBN 978-3-930761-04-3). 1994 gründet er zusammen mit seiner Frau den Glaré Verlag, der sich als Forum für eine Verständigung über kulturelle Grenzen hinweg mit dem Ziel einer friedlichen Zukunft für alle sieht. Mit den beiden Reihen „Der andere Orient“ und „East meets West“ haben sie ein Forum geschaffen, das den modernen Orient präsentiert und zum anderen Autorinnen und Autoren zwischen zwei Kulturen (Orient und Okzident) Raum gibt.

In „Ein Fenster zur Freiheit“ (2000; ISBN 978-3-930761-23-4) zeichnet Allafi die hundertjährige Literaturgeschichte Irans in drei Generationen anhand zahlreicher Beispiele nach und nimmt zugleich Abschied von der modernen iranischen Literatur, die seiner Meinung nach infolge der Repressionen und Einschränkungen der Freiheit der Autorinnen und Autoren nichts Wesentliches mehr zu bieten hat.

Seine eigenen literarischen Arbeiten kreisen um zwei Hauptthemen: Da sind einmal die iranischen Menschen und die Zerrissenheit ihres Landes zwischen Tradition und Moderne, zum anderen geht es um das Leben in Deutschland und jene, die sich mit den hiesigen Verhältnissen kritisch auseinandersetzen.

Sein erster Roman „Es schneit im Zagros-Gebirge“ (1991; ISBN 978-3-388975-036-5), bringt die Nöte der Menschen in Kurdistan nahe. Ein Thema, das er in humorvoller Weise in „Die Nähmaschine“ (1994; ISBN 978-3-930761-00-5) wieder aufgreift. Eine Bühnenfassung wurde unter dem Titel „Unter Strom“ 1996 vom Theaterhaus Frankfurt uraufgeführt. Die Novelle „Verloren“ (1996; ISBN 978-3-930761-02-9), erzählt von einer jungen Kurdin in den Wirren der islamischen Revolution.

Um Iran geht es auch in seinem Roman „Leyla – Auf der Suche nach Freiheit“ (2005; ISBN 978-3-930761-40-1), in dem die abstrakte Leyla (aus der Legende von Leyla und Madschnun) als Metapher für die unerfüllte Liebe steht, aber nicht stehenbleibt. So werden bei Allafi nicht nur unterschiedliche moderne Frauen, die zufälligerweise alle Leyla heißen, vorgestellt, sondern der Autor wagt sich auch an die Zeichnung eines Weges zur Freiheit und freien Liebe in einem gnadenlos unterdrückerischen Umfeld.

Die Skrupellosigkeit der politischen Szene in Iran heute ist das Sujet von „Nalan. Ein Mensch ohne Gnade“ (2009; ISBN 978-3-930761-68-5), zu dem der Autor kurz nach der umstrittenen Wiederwahl Ahmadinedschads selbst formulierte: „Als ich den Nalan niedergeschrieben hatte, sagte ich mir, dass ich bezüglich der Beschreibung von Lug und Trug und der zwischenmenschlichen Intrigen vielleicht doch übertrieben habe. Als ich jedoch die letzten Wahlen in Iran und die Aussagen der so genannten islamischen Eliten des Landes im Hinblick auf ihren Ausgang wie auch die Geschehnisse in den vergangenen Monaten verfolgte, war ich etwas beruhigt, denn sie zeigen, dass ich nicht übertreiben konnte, obwohl ich übertrieben habe…“

Allafis zweiter Lebensabschnitt in Deutschland findet Niederschlag in seiner Gabriela-Trilogie. In „Die Nächte am Main“ (1998; ISBN 978-3-930761-10-4), „Die letzte Nacht mit Gabriela“ (2003; ISBN 978-3-930761-19-7) und „Gabriela findet einen Stapel Papier“ (2012; ISBN 978-3-930761-79-1) irren die „heimatlosen“ Protagonisten Hans, Hassan und Gabriela durch die links-alternative Szene und kämpfen mit den alltäglichen Begebenheiten im kulturellen und sozialen Leben in Deutschland. Klar steht über der intellektuellen Auseinandersetzung mit dem Zeitgeist und den Belangen der Mittelschicht die Suche nach dem Glück des Einzelnen.

In "Der verwirrte Orientale und die schöne Laleh" (2015; ISBN 978-3-930761-89-0) zieht ein in die Welt hinausgeschleuderter Orientale Bilanz. Die Jahre des inneren und äußeren Aufbruchs sind vorbei, aber noch immer brennt in ihm das Verlangen nach einer besseren Welt und die Träume, die er mit seiner großen Liebe Laleh teilte, sind lebendig wie nie. Allafi hat um Laleh und den Orientalen eine Novelle und 36 poetische Statements komponiert.

Trotz seines Lebens und Schaffens in Deutschland lässt die Entwicklung in Iran den Autor nicht los. Zusammen mit seiner Partnerin verfasst er mehrere wissenschaftliche Bücher. In „Iran an der Schwelle zur Demokratie?“ (2003; ISBN 978-3-930761-33-3) charakterisieren beide die verschiedenen politischen Fraktionen Irans und klopfen sie auf ihre Kompatibilität mit demokratischen Strukturen ab. Angesichts der Wiederholung der politischen Auseinandersetzungen im Jahr 2014 schalteten sich beide mit einer Analyse der aktuellen Entwicklungen und Strukturen unter dem Thema „Iran – Islamistischer Wirrwarr kontra Demokratie?“ (2014; ISBN 978-3-930761-86-9) in die Debatte ein. Bereits 1994 verfassten beide Autoren als erhellenden Beitrag zu einer überhitzten medial-politischen Debatte die mittlerweile wieder aktuelle Analyse „Entwicklungspolitik am Pranger – Wie die Völker der 3. Welt zur Asylsuche verdammt werden. Mit dem Beispiel Kurdistan“ (ISBN 978-3-980338-822-9).

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- In English -

Mohammad Hossein Allafi (*1952 in Western Iran) is an author, translator and editor.

Biography and Books

Mohammad Hossein Allafi was born in 1952 in the ancient town of Kerend at the foot of the Zagros Mountains in Kurdistan/Iran where he grew up bilingual (Kurdish and Farsi) and visited the local school from elementary to intermediate level.  In 1968 he moved to the nearby city of Kermanshah where he attended secondary school and passed his university-entrance diploma in 1971.

From 1971 to 1972 he had to do his military service at the Imperial gendarmery, six months at the Kurdish city of Sandandaj, followed by two months at the seaport Bushehr. Subsequently he served at the island of Kharg in the Persian Gulf.

From 1973 to 1978 Allafi lived in the capital Tehran where he completed training in Mechanical Engineering at the Tehran Refinery. It was only two weeks upon completion that he worked at the Isfahan Refinery. Then he realised his plans to study abroad and went to Germany where he got involved with the movement for social and political changes. First of all, he studied the German language and passed the preparatory college. Then, due to his experiences with the leftists, he decided to study sociology, pedagogics, social psychology and political sciences at Johann Wolfgang Goethe-University in Frankfurt/Main. It was in the course of his studies that he came to meet his wife Sabine. In his thesis (1985)  Allafi dealt with German adolescents‘ plans for their future. But he still was fascinated by his native country and so in his dissertation he gave his attention to the industrialisation processes in Iran. Referring to the French regulation theory he wrote a comprehensive doctorate on Iran in the era of modernisation and gained his doctor‘s degree (PhD) in 1989.

In the years following his studies (1989-1991) Allafi felt torn between Iran and Germany. The islamic revolution in Iran and the emerging of Islamism as a political ideology led him to an intensive examination with political Islam. As a result he published the scientific book „Islam, Gesellschaft und europäische Moderne“ (Islam, society and European Modernity) in 2002.

From 1991 until 2005 Allafi taught sociology at Johann Wolfgang Goethe-University in Frankfurt/Main. In the meantime he tried to work as a professor for sociology in Iran but in the end his efforts failed due to cultural discrepancies with his environment. In the face of threats of violence he abruptly had to get away from Iran. Since then he has been living in Frankfurt/Main again, working not only as a scientist but also as an author, translator and editor of numerous books of modern Iranian writers. He published the anthologies „Das kleine Geschenk“ (The small gift) in 1994, „Ein Bild zum Andenken“ (A picture for souvenir) in 1997, „Östliche Brise“ (Eastern breeze) in 1998 and „Mina mit dem blauen Kleid. Moderne Erzählungen iranischer Frauen“ (Mina with the blue dress. Modern stories by Iranian women) in 1999.

Furthermore Allafi made the main Iranian novelists accessible to German-speeking readers for the first time. These are the novel „Drama der Trauer“ (Savushun) by Simin Daneshwar (1997), „Die Rückkehr“ (The return) by Ahmad Mahmud (1997), „Winter ‘83“ by Esmail Fassih (1998), and several novels by Simin Daneshwar entitled „Frag doch die Zugvögel“ (Ask the migratory birds, last edition 2012) and by Moniro Ravanipur „Die Steine des Satans“ (The Satan‘s stones, 1996).

Together with his wife he founded the Glaré Publishing House in 1994 as a forum for understanding  across cultural boundaries with the aim to create a peaceful future for all. They created two series of books „Der andere Orient“ (A different Orient) and „East meets West“ to present the modern Orient and to give authors ‚in between‘ two cultures (Orient and Occident) a chance to publish their works.

In „Ein Fenster zur Freiheit“ (A window to freedom, 2000) Allafi draws a picture of the hundred years lasting history of literature in Iran with three generations of authors showing numerous examples. It is the only comprehensive book on this topic in German. By the same time he takes leave of the modern Iranian literature which, on his opinion, cannot produce considerable oevres - due to the repression and restriction of the authors‘ freedom.

In the center of Allafi‘s own literary work there are two main topics: Iranian people and the diremption of their country between tradition and modernity, and on the other hand, the life in Germany and those contemporaries, who have a critical look on their social living conditions. The subject of his first novel „Es schneit im Zagros-Gebirge“ (Snowing in Zagros Mountains, 1991) is the hardship of people in Kurdistan. This topic is revived humorously in „Die Nähmaschine“ (The Sewing Machine, 1994). The first release of the Sewing Machine‘s act version, entitled „Unter Strom“ (Energised) was presented by the Theaterhaus Frankfurt in 1996.

Allafi‘s novel „Verloren“ (Lost, 1996) tells about the struggling of a young Kurdish woman during the turmoil of the islamic revolution. Another novel on women in Iran is „Leyla - Auf der Suche nach Freiheit“ (Leyla - In search of freedom, 2005). In this book the conceptional Leyla (as known from the legend on Leyla and Madshnun) as a metaphor for unfulfilled love does not just stand still but goes ahead. Several modern women are introduced, coincidentally all named Leyla, while the author dares to present a way to freedom and free love in a merciless suppressive environment.

The ruthlessness of the political scene in Iran is the issue of „Nalan. Ein Mensch ohne Gnade“ (Nalan. A man with no mercy, 2009). Shortly after the release of this book the author commented on the re-election of Ahmadinedshad in the same year: „Having written Nalan  I said to myself that maybe I had exaggerated in picturing lies and deception and interpersonal intrigues this way. But when I became beware of the elections in Iran and the statements of the so-called Islamic elites of the country with regard to the elections‘ result and the occurrences in recent months I was somehow assured that I couldn‘t have exaggerated although I exaggerated indeed...“

Allafis second period of life in Germany is reflected in the Gabriela trilogy. In „Die Nächte am Main“ (The nights at the river Main, 1998), „Die letzte Nacht mit Gabriela“ (The last night with Gabriela, 2003), and „Gabriela findet einen Stapel Papier“ (Gabriela finds a stack of paper, 2012) the „homeless“ protagonists Hans, Hassan and Gabriela stray through the left-wing alternative scene struggling with everyday occurrences in cultural and social life. Clearly above the intellectual confrontation with the zeitgeist and the middle class interests is the search of individual luck.

In „Der verwirrte Orientale und die schöne Laleh“ (The confused Oriental and the beautiful Laleh, 2015) an Oriental expelled into the world draws a balance of his life. The years of inner and outer upheaval are over, but deep inside of him the desire for a better world is still burning.

Despite his life and work in Germany the development in Iran is still in the author‘s mind. In cooperation with his mate he wrote several scientific books. In „Iran an der Schwelle zur Demokratie?“ (Iran on the threshold of democracy?, 2003) they present an analysis of the different political groups in Iran, sounding out their compatibility with democratic structures.  In light of the recurrence of the political conflicts in 2014 they joined the debate by presenting an analysis of the latest trends and structures under the theme „Iran - Islamistischer Wirrwarr kontra Demokratie?“ (Iran - Islamistic muddle contra democracy?). In 1994 both authors already composed a revealing contribution to an overheated debate on media and in politics which currently is ongoing again: „Entwicklungspolitik am Pranger – Wie die Völker der 3. Welt zur Asylsuche verdammt werden. Mit dem Beispiel Kurdistan“ (Development policy in the pillory - How Third World peoples are condemned to asylum seeking. The example of Kurdistan).

Books by M.H. Allafi

Novels

Der verwirrte Orientale und die schöne Laleh, ISBN 978-3-930761-89-0.

Gabriela findet einen Stapel Papier, ISBN 978-3-930761-79-1.

Nalan - Ein Mensch ohne Gnade, ISBN 978-3-930761-68-5.

Leyla – Auf der Suche nach Freiheit, ISBN 978-3-930761-40-1.

Die letzte Nacht mit Gabriela, ISBN 978-3-930761-19-7.

Die Nächte am Main, ISBN 978-3-930761-10-4.

Verloren, ISBN 978-3-930761-02-9.

Die Nähmaschine, ISBN 978-3-930761-00-5.

Es schneit im Zagros-Gebirge, ISBN 978-3-88975-036-5.

 

Nonfiction

Ein Fenster zur Freiheit. 100 Jahre moderne iranische Literatur. Glaré, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-930761-23-8.

Islam, Gesellschaft und europäische Moderne. Glaré, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-930761-27-0.

Iran an der Schwelle zur Demokratie? Glaré, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-930761-33-5.

Iran – Islamistischer Wirrwarr kontra Demokratie? Glaré, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-930761-86-9.

Entwicklungspolitik am Pranger – Wie die Völker der 3. Welt zur Asylsuche verdammt werden. Wisslit.-Verlag, Konstanz 1994, ISBN 3-89038-822-1.

 

Editions and Translations

Das kleine Geschenk, ISBN 978-3-930761-01-2.

Ein Bild zum Andenken, ISBN 978-3-930761-08-1.

Östliche Brise, ISBN 978-3-930761-12-8.

Mina mit dem blauen Kleid. Moderne Erzählungen iranischer Frauen, ISBN 978-3-930761-13-5.

Simin Daneshwar: Drama der Trauer, ISBN 978-3-930761-07-4.

Simin Daneshwar: Frag doch die Zugvögel, ISBN 978-3-930761-26-5.

Ahmad Mahmud: Die Rückkehr, ISBN 978-3-930761-06-7.

Esmail Fassih: Winter ‘83, ISBN 978-3-930761-11-1.

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Es ist merkwürdig

Es ist merkwürdig
Es sieht nicht gut aus
Der Himmel ist grau
Die Leute sind brav
Keiner schreit auf
Sie reden monoton
Sie schreiten in einem Takt
Ihre Köpfe gesenkt
Die Arme verschränkt
Die Augen geblendet
Denn es strahlt die Werbung
Unheimlich scheint es mir
Kurz fühle ich mich erdrückt
Ich komme doch zu mir
Ich bin dabei
mich zu verabschieden
Ich weiß nicht von wem
Ich weiß nicht wohin
Alle Wege sind versperrt
Die Köpfe sind verweht
Ich bleibe stehen
denke weiter nach
Die Leute sind närrisch
Jeder sieht nur sich
Es führt also zu nichts
Sie wissen es aber nicht

M.H. Allafi
06.08.2017
 

Das Haus der Lüge

Lüge mich bitte nicht an
Ich mag es nicht
angelogen zu werden
Es macht mich wütend
meine Nerven zerrüttend
Ich bin ein normaler Mensch
in Anführungszeichen,
meine ich
Mein Herz ist nicht aus Stein
Meine Gefühle sind echt
Frei von jedem Trick
Lüge mich bitte nicht an
Sag mir bitte die Wahrheit
direkt ins Gesicht
Wenn sie auch bitter ist
Für mich ist sie aber süß
So weiß ich wer du bist
denn ich mag die Lüge nicht
Lügen tötet Vertrauen,
vernichtet das Gefühl
macht aus dem Menschen ein Nichts
Ein absolutes Nichts
Lüge mich bitte nicht an
Sei menschlich
wie ein kleines Kind
Undressiert lüfte
dein inneres Gefühl
Pfeife wie der Wind
wenn es auch stürmisch wird
Die erschütternde Wahrheit ist mir lieber
als die zischende Lüge
Lüge mich bitte nicht an
Lass uns menschlich sein
wie das kleine Kind
Schreiend und weinend
zur Wahrheit mahnen
Stolz und mutig sein
ohne schlechtes Gewissen
vor lauter Lügen
Das Fundament deines Hauses
ist die Lüge
die Steine sind künstlich
die Fliesen wirken verfärbt
die Farben sind unecht
die Wände erbeben
wenn ein kleines Anzeichen der Wahrheit
durch die verdunkelten gefälschten Fenster scheint
Dann verfällst du in Angst
denn die Lüge hat dich im Griff
Du bist vergraben in ihr
So nimm es wahr:
Die Wahrheit ist das Leben
Die Lüge ist das Gegenteil
Lüge mich bitte nicht an
bleib im Leben

M.H. Allafi
12.01.2017

 

Jahresausklang 2016

Es ist an der Zeit
Leute
Es ist an der Zeit
Frieden zu rufen
Sich aufzuregen
über mächtige Herren
wichtige Damen
Jene meine ich
die wenn es um Krieg geht
sagen Amen

Es ist an der Zeit
Leute
Es ist an der Zeit
zur Menschlichkeit
zu ermahnen
Gemeinsam zu wiederholen
wie unsere edlen Ahnen
Es ist genug für alle da
Luft, Raum, Nahrung
Das Fehlen der Gerechtigkeit
anprangern

Es ist an der Zeit
Leute
Es ist an der Zeit
laut und deutlich
Nein zu sagen
zu denjenigen,
die Hass predigen
uns aufeinander hetzen
damit wir sie nicht verpetzen
Stattdessen
gegeneinander fechten
uns so oder so
unnötig verletzen

Es ist an der Zeit
Leute
Es ist an der Zeit
die Augen aufzureißen
Unsere Ohren mit Dreck und Schmalz
nicht abspeisen zu lassen
Die Schuldigen sind wir nicht
uns aneinander zu reiben
Die Schuldigen sind sie
die uns dazu treiben

Es ist an der Zeit
Leute
Es ist an der Zeit
dass wir uns ernsthaft versöhnen
Den Dumpfköpfen
ihr Handwerk legen
Unser Leben
einmal als Leben sehen
unser Schicksal
in die eigene Hand nehmen

M.H. Allafi
5.12.2016

 

Verfluchter Flüchtling

Ich danke den Menschen
die mich vor diesen Kreaturen schützen

Du „europäischer“ Rassist
Du „europäischer“ Faschist
Du „europäischer“ Extremist
der du dich mit dem Etikett
besorgte Bürgerin oder
besorgter Bürger
schmückst

Erschieße mich nicht
Es lohnt sich nicht
Ich bin schon erschossen
Siehst du nicht mein Gesicht
das noch blutig ist
Spürst du nicht mein Herz
das längst still steht

Jage mich nicht in die Flucht
Ich bin schon geflüchtet
vor grausamen Wölfen
vor blutrünstigen Vampiren
vor bestialischen Tieren
die mit Menschenmaske
um sich herum schießen

Foltere mich nicht
Richte mich nicht hin
in euren Medien
auf euren Podien
in euren Foren
an euren Schreibtischen
an euren Stammtischen

Ich habe sie schon hinter mir
die skrupellosen Folterer
die erbarmungslosen Henker
Von denen manche
mich sogar begleiten

Ich bin nicht dein Problem
Ich bin nicht die Wurzel deiner Krise
in der du steckst
Deren Lösung bin ich auch nicht
Hetze nicht die Menschen auf mich
verjage mich nicht
verfluche mich nicht
Ich bin das Opfer

Aber ich will nicht jammern wie du
Ich nutze die Gelegenheit
ich schätze die anderen
die mir die Hand reichen
die mich ermuntern

Ich danke diesen Menschen
die mich vor jenen Kreaturen schützen
Ja, ich danke diesen Menschen
Die werde ich
nie
in meinem Leben
vergessen

M.H.Allafi
3.02.2016
 

Die Zeit

Heute Abend höre ich Musik,
die mich an die Vergangenheit erinnert
Ja, die Vergangenheit,
sie ist praktisch nicht mehr da!
Doch die Erinnerungen haben mich fest im Griff
Sie lassen mich schweben
in den guten und schlechten
der alten Zeiten
trotz allem, was vergangen ist,
bin ich immer noch da
Heute Abend höre ich Musik
den Klang des Lebens
mit Freunden und Bekannten
zu zweit
oder allein
Ich bin berauscht
aber bei Sinnen
Die schwirrende Vergangenheit,
die trommelnde Gegenwart,
die in Musik und Poesie
vor sich hinfließen
lassen mich wissen
dass das Leben ein Stück Zeit ist
das ununterbrochen vor sich geht
Ich fühle mich losgelöst
in dieser Zeit ohne den Raum zu spüren
denn die Zeit zeigt, dass sie den Raum bestimmt
Ich lausche der Musik,
der Melodie des Lebens
So spüre ich
dass ich ein Stück Zeit bin,
die in den Raum wirkt
Die einfach vor sich geht!

M.H.Allafi
31.12.2012

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So gehen die Jahre herum

Schon wieder ist ein Jahr um
und es ist nichts passiert
Wie das letzte Jahr
wie vor zehn Jahren
von mir aus wie vor hundert Jahren...
Manche sprachen vom Frieden
die anderen machten Krieg
weil es rentabel ist
Die Reichen rissen sich alles unter den Nagel
den Armen blieb nichts auf der Gabel
Manche meinten das sei gerecht
die anderen hätten eben Pech
Manche schrieen herum
die anderen aber blieben stumm
Manche sprachen die Wahrheit
die anderen hielten sich die Ohren zu
Manche wussten alles
die anderen aber wussten es besser
Wieder andere flüsterten herum
die Zeit ist um
mit dem Besserwissertum
Manche schüttelten den Kopf
denn sie waren stolz
auf ihre Gescheitheit
Einige waren frech und
dazu unendlich dumm
So gehen die Jahre herum

M.H.Allafi
16.12.2012

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Ich existiere

Ich existiere,

wenn auch ganz wirre!

Ich esse, ich trinke

Ich schlafe, ich träume

Ich wache auf,

manchmal noch ganz müde

Ich existiere

Ich schreibe etwas,

sei es ein Buch

oder nur eine Zeile,

ob es einen Sinn hat

oder ganz ohne Sinn ist

Ich existiere

Ich rede, ich lache,

auch weine ich manchmal,

gleich aus welchem Grund

Ich existiere

Ich atme frische Luft

oder mit Abgasen vermischt,

mit Staub

mit Dreck,

was es alles im Universum gibt

Ich existiere

Ich sterbe

Ich werde geboren

Und wieder sterbe ich

Und wieder werde ich geboren

Ich existiere

Da ich ein Mensch bin

unterscheide ich mich

nicht

von Tieren, von Pflanzen,

von Steinen und Erdmassen

Ich existiere

M.H. Allafi

29.06.2012

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Das ist mein Leben

 

Die Zeit wandelt sich

in die Vergangenheit

in die Gegenwart

in die Zukunft

in den Jahren

die vergehen

die wieder kommen und wieder gehen

Die Zeit ist atemlos, pausenlos

sie geht

sie kommt

sie bleibt nicht stehen

Ich habe wieder und wieder gesehen

wie oft sie kam

wie oft sie ging

bis ein Jahr verging

bis ein neues beginnt

Der Mensch vergeht

während die Zeit hin und her geht

Ich stehe da als Mensch

fühle mich verlassen

von dieser Zeit

diesem Dauerwanderer

Ich drehe mich um

ich bilde mir ein

ich bin dabei zu rechnen

zähle und zähle

zehn tausende von Jahren

sind hinter mir

Wenn ich nach vorne schaue

höre ich auf zu zählen

Die Zeit drängt mich

sie wahrzunehmen

in dem Moment

in dem ich gerade bin

Und

das ist mein Leben!

M.H. Allafi

18.12.2011

 

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Ich bedauere es!

Ich will nicht dich erziehen

manipulieren

auch nicht umstimmen

dich quasi dazu bewegen

dass du irgendetwas unternimmst,

bevor es zu spät ist.

 

Deine Augen öffnest,

die Brille, die die anderen

dir, dir, dir...

aufgesetzt haben,

empört, empört, empört...

zur Seite wirfst.

 

Nein, ich will all dies nicht!

 

Weißt du, warum?

 

Ja, richtig, weil ich es nicht kann!

 

Weißt du, warum?

 

Weil

dich, dich, dich...

von mir

die eiserne Wand,

die Unwahrheit heißt,

trennt!!

 

Ohne es zu wissen,

ohne es zu merken.

 

Die sanften,

die wahren

Worte

prallen ab

an dieser Wand.

 

Klirrend

fallen sie

zu Boden.

 

Werden zertrampelt

oder überfahren

vielleicht staubgesaugt

womöglich abgewischt

je nach dem

wo wir uns befinden!

 

Du, du, du...

gehst

allein

einsam

auch wehrlos

deinen Weg,

obwohl ihr so viele seid.

 

Ich schaue nur zu,

dabei schreie ich:

 

Ich bedauere es!!!!

 

Du, du, du...

nimmst keine Stimme wahr

da alle gleichzeitig reden

ohne zuzuhören.

 

Ich schreie noch einmal:

 

Ich bedauere es!!!

 

M.H. Allafi 

19.10.2011

 

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Der Mensch ist umfassend!

Es ist traurig
Es ist langweilig
Es wiederholt sich
Es geht einfach nicht weiter
Einer schwätzt Unsinn
aus Langeweile, oder aus Gestörtheit?
Oder fühlt man sich am Ende?
Es ist rückwärts gewandt
kein gutes Zeichnen für unsere Zivilisation!
Ist sie am Ende?
Wollen diese Leute deshalb zurück?
Nennen sie deshalb ihre Gedankenschießerei
ohne Rücksicht auf die Zivilisten
Kinder
Frauen
Männer
Unbeteiligte
„Diskussion“?
Ich muss lächeln!!
Bitter lächeln!!
Mir bleibt nichts andres übrig!!
Doch!!
Diesem Ganzen zum Trotz
des einen bin ich mir sicher
Solange es Menschen gibt
erheben sie sich aus der Tiefe
Darauf muss man setzen!
Darauf muss man rechnen!
Der Mensch ist umfassend!

M.H. Allafi
20.12.2009

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Froh sei dein Nouruz

Froh sei dein Nouruz

Heute ist Nouruz

Morgen soll auch Nouruz sein

Dein Leben soll Nouruz sein

Denn Nouruz ist

das Fest der Freude und des Frohsinns

Liebe und Versöhnung

Aufwachen und Arbeit

Froh sei dein Nouruz

Heute ist Nouruz

Morgen soll auch Nouruz sein

Dein Leben soll Nouruz sein

Denn Nouruz ist

das Fest der Freundschaft und Versöhnung

der Verjagung des Hasses

der Reinigung des Herzens

Froh sei dein Nouruz

Heute ist Nouruz

Morgen soll auch Nouruz sein

Dein Leben soll Nouruz sein

Denn Nouruz ist

das Fest der Festlichkeit

Der Toten wird feierlich gedacht, sie sind die Vergangenheit

Die Kinder werden gepriesen, sie sind die Zukunft

Froh sei dein Nouruz

Heute ist Nouruz

Morgen soll auch Nouruz sein

Dein Leben soll Nouruz sein

Denn Nouruz ist

das Fest der Sonne und des Lichts

das Ende der Finsternis

Die Liebe scheint unendlich

Ihr wisst es bestimmt auch

Heute ist Nouruz

Tanz und Gesang ist angesagt

Behaglichkeit und Lebenslust

Freundschaft und Versöhnung

Dankbarkeit und Achtsamkeit  

Lust und Liebe bis ins Jenseits des Lebens

Kommt,

Halten wir einander die Hand

Heute ist Nouruz

Morgen soll auch Nouruz sein

Froh sei dein Nouruz

M.H. Allafi

Nouruz 2009

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Neujahrsgruß 2009

Das geht mich nichts an
insofern Gott sei Dank

Ist der Millionär, der Milliardär,
ich meine, einer, der viel Geld hat,
glücklich?
Ist bei ihm alles in Ordnung?
Sorglos ist der Kerl?
Hat er eine gute Freundin?
Liebt sie ihn wirklich nicht des Geldes wegen?
Freut er sich über das Mahl,
das er zu sich nimmt?
Wenn er neben seiner Freundin liegt,
denkt er wirklich an sie?
Fühlen sich beide richtig?
Die Liste solcher Fragen
kann lang sein wie das ganze Leben!
Meine Antwort ist knapp:
Ich weiß es nicht!
Ich weiß aber, dass ich
glücklich
bin!!
Ich habe eine kleine Wohnung
zwei Nachbarn über mir
einen Nachbarn unter mir
vier Nachbarn neben mir
alles nette Leute.
So wie ich es jedenfalls empfinde.
Wir grüßen uns im Treppenhaus,
gelegentlich beim Discounter
zufällig im Bus
oder an der Kreuzung,
wenn die Ampel gerade rot zeigt.
Wir halten die Tür füreinander auf
wenn wir gerade vor der Haustür aufeinander treffen.
Meine Freundin liebt mich
ohne an mein Geld zu denken,
wovon ich nicht viel habe.
Sie hat sogar ein bisschen mehr als ich.
Ich denke auch nicht an ihr Geld!
Wenn wir nebeneinander liegen,
fühlen wir uns ganz, spüren die Liebe,
Wärme und Geborgenheit
Arm in Arm
Atmen in Atmen.
Was wir haben, genügt uns völlig,
ein gemeinsames Mahl
eine gemütliche Zweisamkeit
ein nettes Gespräch.
Wir freuen uns über das, was wir haben
dabei denken wir nie
an Dinge
die wir nicht haben können oder wollen
so bleibt uns der Ärger fern.
Wir lassen uns nicht vorschreiben,
was wir „brauchen“
wir entscheiden selbst über unser Leben,
vor allem dessen Inhalt.
Ich denke
wir sind freie Menschen
frei von Sorgen
über große Vermögen
Teilhabe an Firmen
an Banken
und dem Fehlmanagement dort
Missmanagement hier
Betrug der Politiker
der geschmierten Juristen.
Diese Personen interessieren mich nicht
geschweige denn auf sie neidisch zu sein.
Denn ich weiß:
Meine Freundin liebt mich
das Mahl schmeckt mir
das Gläschen Wein auch
wenn schon die Flasche nur 3,99 Euro kostete, nicht 250 Euro.
Ich schlafe tief
jeden Morgen danke ich,
dass ich gesund lebe
jeden Morgen merke ich,
dass diese Leute mich nicht anstecken können.
Sie können mir nicht vorschreiben,
dass ich ein neues Auto kaufen muss
dass ich mich verschulden muss
dass ich reisen muss
dass ich diese oder jene blödsinnigen Dinge kaufen muss,
dass ich mich so oder so verhalten muss,
kurz und knapp
dass ich mich eigenhändig versklaven muss.
Nein, ich bin ein freier Mensch
ich habe ein gesundes Mahl
ein warmes Bett
ein ruhiges Gewissen.
Weder muss ich lügen noch muss ich betrügen
ich bin glücklich.
Ich weiß immer noch nicht
ob der Millionär, der Milliardär,
ich meine, einer, der viel Geld hat,
glücklich ist.
Das geht mich nichts an
insofern Gott sei Dank.

M.H. Allafi
21.12.2008

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Ein Lied für Dada

Die Mutter hat uns verlassen

Die Mutter hat uns verlassen

Sie ist ins Jenseits gewankt

Sie konnte nicht gut laufen

Schmerzen hatte sie

Im Rücken

In den Beinen

Große Schmerzen hatte sie

In ihrem alten Herzen

Das bis zum Ende pochte

Wenn auch sehr schwach

In der Hoffnung

auf das Wiedersehen

All ihrer Kinder

Auch der Enkelkinder

Die schon im Diesseits

Sie verlassen haben

Nicht alle freiwillig

Nicht alle auf die gleiche Weise

Jeder gepackt von seinem eigenen Schicksal

Das sich zutragen hat

Die Mutter hat uns

auch nicht freiwillig

Verlassen

Herr!

Ist sie nun bei dir?

Oder irre ich mich?

Wie es auch sein mag

Ich verpflichte dich

In deinem eigenen Namen

Sie dort in Schutz zu nehmen

Befreie sie von ihrem ewigen Leiden

Das von Kind auf

Auf ihrem Leben lastete

Entlaste sie,

Herr

Denn du bist doch gerecht?

Oder irre ich mich?

Wie es auch sein mag

Ich danke dir, Herr

Dass du sie würdig zu dir nahmst

Ohne sie zu entmenschen

Ich danke dir, Herr

Du hast diesmal gut gehandelt

obgleich ich traurig bin

sogar sehr traurig

Weil ich sie vermisse

Sie wird mich dort nicht vermissen

Das hoffe ich und gönne es ihr

Aus tiefstem Herzen

Denn ich wurde brutal

Durch die brutalen Verhältnisse

In deinem brutalen Reich

auf dieser Erde

Nicht nur geschleudert

Sondern zerfetzt

In tausend Stücke

Und

Jedes Stück erzählt mir

Eine andere Geschichte

Und die Geschichte der Geschichten

Ist das Leben selbst,

Das man irgendwann zu verlassen hat

Ich weiß, dass ich selbst

Schuld daran war

Ich weiß

der Irrweg war

mein eigener Weg

Ja, Herr, ich weiß viel über mich

und auch über die anderen

ich will deine Ohren

mit meinem Wehklagen

nicht

voll

stopfen

Denn du weißt viel mehr

über mich

Auch über die anderen

Zumindest behauptest du das

Aber

wir Menschen sind vergesslich

Sonst könnten wir es nicht aushalten

Ich darf dich fragen

Leidest du darunter,

Dass der Mensch nicht in deinem Sinne

handelt?

Lässt du deshalb leiden?

Ist das dein Prinzip?

Leiden und leiden lassen?

Wie es auch sein mag

Wie bereits gesagt

Wir Menschen sind vergesslich

Hörst du mich nun?

Ich danke dir,

Herr,

Dass du die Mutter

Auf diese Weise zu dir nahmst

Auch wenn du in den letzten Jahren

Sie viel so viel leiden ließt

Ich weiß

Du belächelst mich

Würdest du sagen

Der Mensch klebt

Solange es geht

An seinem Leben

Du hast Recht, Herr,

Du musst Recht haben

Denn einer muss Recht haben

Da der Mensch so oder so

Immer wieder Unrecht tut

Sich selbst in die Irre führt

Eines aber sage ich dir

Anders ausgedrückt

Ich frage dich nur eines

Ist das nicht wahr?

Dass diejenigen, die es schön haben

Auf dieser verdammten Erde

Nicht fortgehen wollen?

Ich meine aus dem Leben

Und diejenigen, die es nicht schön haben

Etwas Schönes erleben wollen?

Darum klebt man am Leben?

Wie es auch sein mag, Herr

Tu meiner Mutter nichts

Nun

Schütze sie, Herr,

Pass gut auf sie auf

Sie ist gebadet durch Unrecht

Was der Mensch auf Erden

Recht und Ordnung nennt

Bis sie

wankend zu dir kam

Sie konnte nicht mehr

Hast du ihr geholfen?

Hast du sie ermutigt?

Herr,

Sie hatte große Schmerzen

In ihrem kranken Herzen

Das am Ende

Ihr Blut verströmend

Zu schlagen vergaß

Keines ihrer Kinder war anwesend

Das Blut zu stillen

War das ihr letzter Versuch

Die Kinder zu überzeugen

Wie einst in ihrer Gebärmutter

Nun ist die Mutter bei dir,

Herr

Schütze sie, Herr,

Habe sie selig, Herr!

11.02.2007

 

 

 

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Das Schockierende an der so genannten Grass-Debatte ist aus meiner Sicht, dass man in ihrem Verlauf immer wieder mit den Spuren von Lüge, Neid, Leid und Selbstmitleid, einer medialen Vermarktungsstrategie wie auch der Sinnentleerung der intellektuellen Diskussion, ja, mit der wachsenden der Armut des kritischen Bewusstseins konfrontiert wird. Welche Relevanz hat Grass’ spätes Eingeständnis wirklich? Gleich, ob Sie von dieser Debatte angesteckt sind oder nicht – sofern die heutigen Belange der Menschen im Weltmaßstab für Sie von Bedeutung sind, schauen auf das nachfolgende Gedicht, wenn Sie mögen.

M.H. Allafi

Frankfurt/Main

 

Lassen wir neues Gras über Grass wachsen

 

Nehmen wir an Grass wäre Gras

Wozu brauche ich Gras

Wenn ich in der Wüste lebe

Wo die anderen wild grassieren

Wo die Bomben fallen

Wo zerschmettert wird

 

Nehmen wir an  Grass wäre Gras

Wozu brauche ich Gras

Wenn die frische Luft fehlt

Wo das Wasser trüb ist

Wo die müden Bäume nicht rauschen

Wo man die Vögel nicht zwitschern  lässt

 

Nehmen wir an Grass wäre Gras

Wozu brauche ich Gras

Wenn ich stets Angst habe

Wo ein Mensch daneben steht

Wo er sich in die Luft bombt

Wo Blut in Unmengen Gras überschwemmt

 

Nehmen wir an Grass wäre Gras

Wozu brauche ich Gras

Wenn ich keinen festen Boden unter den Füßen habe

Wo ich heute das eine bin, morgens das andere

Wo ich barfuß im Regen stehe

Wo die klirrende Kälte sich unverschämt durch meine Zellen zieht

 

Nehmen wir an Grass wäre Gras

Wozu brauche ich Gras

Wenn der Tsunami wütetet

Wo Grass und Gras durcheinander gewirbelt werden

Wo die Arche Noah eine Rettung gewesen wäre

Wo Hilferufe in den Himmel drängen 

 

Nehmen wir an Grass wäre Gras

Wozu brauche ich Gras

Wenn ich  hinschaue

Wo mein Blick auch hin reicht

Wo ich auch hin gehe

Wo ich auch stehe, das Gras ist verwelkt

 

Kommt

Lassen wir neues Gras über Grass wachsen

Uns für eine gute Zukunft

Durch Weltoffenheit wappnen

Denn es könnte zu spät sein

Wenn wir mit Grass oder Gras  

Zu lange Zeit verschnaufen

Die Gefahr besteht wirklich

Dass uns die Ajatollahs irgendwann taufen

 

August 2006

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Mit freundlichen Grüßen aus den Lehmhäusern
Lass uns gemeinsam gehen
Wohin auch immer
Ach Mensch, der Mensch lebt nur ein Mal 
Ein kurzes Mal
Lass uns für Frieden sein
Und zwar überall!
Das Leben hat Höhen und Tiefen
Lass uns auf die Höhe steigen,
genau dort laut schreien 
Das Leben ist kurz, Mensch,
lass dich nicht hetzen von den Gehetzten, 
den Aufgeblasenen, den Irrtümern der Zeit
Die Verlorenen, die alles verlieren lassen,
sie stiften Kriege an
Auf Kosten der Menschen, die sie entmenschen
Sowohl die Tötenden wie die Getöteten, die Überlebenden
Genauso wie Sieger und Besiegte 
Der flüchtige Moment wird dadurch zum grässlichen…
Gleich, ob man in den Krieg zieht oder ihm fernbleibt
Lass uns, Mensch, für Frieden sein
Lass uns zum Menschen werden
Zumindest annähernd 
Ich meine, dem Wesen des Menschen näher kommen!
Lass uns verzichten auf die Dinge,
die wir nicht brauchen
Somit leichtfüßig durch das Leben ziehen
Ich gebe meine ab, wenn sie auch nicht viel wert sind
Gib du auch deine ab, Mensch!
Komm, verabschieden wir uns von dieser Zivilisation,
welche Barbarei auf dem Gewissen hat!
Ich rede nicht von Persern, Römern und Griechen,
auch nicht von Pharaonen,
Ich rede von uns, von unserer Zeit
Auch von diesen sauberen Männern mit Kragen und Manschetten
Von den Damen 
Kostümiert, parfümiert, ganz elegant
Du würdest mich fragen
Sind sie etwa blutrünstig? 
Ich würde antworten:
Keine Ahnung, Mensch! 
Vielleicht sage ich, ach Mensch,
es ist eine schlechte Zeit  
In der für ein paar Barrel Öl Kinder getötet werden
Meine Mutter weint,
deine bestimmt auch!
Sie haben uns verloren
Wir haben sie verloren
Die Diktatur wird mit Gewalt eingesetzt, mit Gewalt vertrieben,
derselben Gewalt durch die gleichen Herren
komisches Spiel, entsetzliche Regeln,
nach denen Leute wie du und ich umkommen! 
Wir werden geschmort, zerfetzt und zerbombt
So viel Energie, das ist mehr als das Öl
Mensch, sie jammern in Nächten wie in die Tage hinein
Sie seien knapp bei Kasse,
ihre Autos führen nicht, wie Züge und Schiffe 
Flugzeuge düsten nicht mehr sowie die Raketen…
Wie schön wäre es, Mensch, wenn das alles stimmte
Komm verzichten wir auf Alles
Damit wir ohne Last und sauber durch das Leben ziehen
Wir werden schneller sein als diese Herren
In meiner Petroleumlampe sind noch ein paar Tropfen Öl 
In meinem alten Kocher finden wir auch welches
Die Nachbarn würden auch welches bringen
Wir gießen es zusammen in einen Kanister,
verpackt und verschnürt schicken wir ihn nach Washington 
Dort ist nämlich die Kälte ausgebrochen, es ist eiskalt
Die Menschen und die Menschheit, allesamt erfrieren 
Unsere Kleider sind zerschlissen 
Sonst hätten wir sie mitgeschickt 
Komm, Mensch, unternehmen wir etwas!
Vielleicht hören sie auf, das kurze Leben noch kürzer zu machen
Ich hab noch ein paar Groschen 
Du hast bestimmt auch welche
Wir sammeln einiges in den Straßen, von den Nachbarn
Hoffentlich haben sie welches
Wir gehen einfach betteln 
Legen wir zusammen und schicken es den Reichen
In ihrem Weißen Haus
Schreiben wir darunter
Mit freundlichen Grüßen aus den Lehmhäusern

M.H. Allafi
im März 2003

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Andere über ihn:

"Der iranische Schriftsteller läßt seine Erzählfigur durch Frankfurt irren wie durch ein unbekanntes Labyrinth. Das ist mal komisch, mal rührend und oft auf eine herbe Weise poetisch. Allafis ironischer und sensibler Blick verwischt die Unterschiede zwischen Deutschland und Iran. Beide Länder vermitteln ihm offenbar nicht die einlullende Geborgenheit, die sich bei einer zu vertrauten Umgebung einstellen kann. Und bei dem einsamen Streuner in Frankfurt führt der Blick auf den Main zu der abgeklärten Einsicht, daß der Gegensatz zwischen Orient und Okzident manchmal aufgehoben wird..." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

"Allafi schildert in seiner Erzählung eine verwirrende Dreieckbeziehung. Die Unterschiede zwischen den Figuren, die aus dem Iran und der Bundesrepublik stammen, verwischen dabei zunächst bis zur Unkenntlichkeit, kommen dann unerwartet wieder zum Vorschein. (Allgemeine Zeitung-Alzeyer Anzeiger)

"Alle Erzählungen verbindet eine Frage: Welche sozialen Konflikte begleiten die Modernisierung im Iran? Jäh aus der wohligen Traditionsverbundenheit gestoßen, gehen dort zahlreiche Familien nach heftigen Streit entzwei, schier unvereinbar erscheinen die Weltbilder der Generationen...." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

"Es geht nicht so sehr um die eigentliche Nationalität der Figuren im Stück, sondern vielmehr um ein bestimmtes Bild vom Orient und die Entwicklung der Veränderungen, betont Allafi..." (Frankfurter Rundschau)

"Was den einzelnen für sein Leben zeichnet - Allafi erzählt es völlig unspektakulär, nahezu tonlos, jedoch bei weitem nicht unbeteiligt und schon gar nicht kalt. Es ist die Distanz eines Kenners, der die Schäbigkeit und das Leid der ärmlichen Dasein aus der Gewöhnung erinnert. Allafis Natur - und Stadtbeschreibungen sind beeindruckend und von Sympathie getragen; überhaupt weiß der Autor mit atmosphärischen Eindrücken umzugehen." (Raimund Wördemann, Deutsche Welle)

"Daß die Welt klein geworden ist, ist nur die halbe Wahrheit, die wir gerne für die ganze halten. Etwas von dem wiederzugeben, was nicht per Knopfdruck zu haben ist, hat sich der Soziologe, der seit 1978 in Deutschland lebt und in deutscher Sprache schreibt, für seinen ersten Roman vorgenommen ..." (FAZ Sonntagszeitung)

"Einem Iran-Bild, das sich aus Sensationsnachrichten und Büchern wie Betty Mahmoodys `Nicht ohne meine Tochter` zusammensetzt, hält er (Allafi) die unspektakuläre, präzise Beschreibung alltäglicher Sorgen und Nöte einfacher Leute aus jener Region entgegen..." (Schwäbisches Tagblatt)

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Seine Romane und Erzählungen:

Gabriela findet einen Stapel Papier. Roman

Nalan. Ein Mensch ohne Gnade. Roman

Leyla - Auf der Suche nach Freiheit. Roman

Die letzte Nacht mit Gabriela. Roman

Die Nächte am Main. Roman

Verloren. Erzählung

Die Nähmaschine. Erzählung

Es schneit im Zagros-Gebirge. Roman

Seine Sachbücher:

Ein Fenster zur Freiheit. 100 Jahre moderne iranische Literatur

Islam, Gesellschaft und europäische Moderne

Iran an der Schwelle zur Demokratie?


M.H. Allafi
Gabriela findet einen Stapel Papier
Roman in 15 Kapiteln und 8 Stapeln

East meets West 11
340 Seiten
15,90 Euro
ISBN 978-3-930761-79-1

Ständig ist die Rede davon, dass die Menschen heute vor Bergen von Problemen stehen, und doch haben sie zugleich so viele Möglichkeiten wie nie zuvor. Was ist los in der Welt und wie steht es um unseren Geist?

Entgegen dem herrschenden Zeitgeist werfen Hans und Hassan Fragen auf.
Entgegen dem resignierten Schweigen der vielen prangern sie die Verantwortlichen an.
Entgegen dem bequemen Ausweichen auf populäre Nebenschauplätze bringen sie die Dinge auf den Punkt.

Wie steht es um die hilflose Masse, Konsumenten genannt, die mit ihrem sinnlosen Konsumgebahren der Umweltzerstörung Vorschub leisten?
Wie steht es um das viel beklagte Desinteresse junger Menschen am Wohl der Gemeinschaft? Sind sie nicht vielmehr hilflos und mit Haut und Haaren den bestehenden Verhältnissen ausgeliefert?

Wer dafür verantwortlich ist, dass die Welt sich in ihrem jetzigen Zustand befindet, ist die Frage, welche die Protagonisten Hans, Hassan und Gabriela in den Raum werfen. Und um eine Antwort darauf zu erschließen, wird nichts und niemand außer Acht gelassen. Von Frankfurt nach Paris, von Rom bis Barcelona führt uns der Autor und zeigt, wie es um das ferngelenkte Leben der Menschen bestellt ist. Schonungslos und ungeschmückt werden Fragen gestellt, an die Menschen, an die Eliten, selbst an Gott, denn es geht um das Schicksal aller und der Welt als Ganzes. Die Menschen müssen wachgerüttelt werden, um sich souverän und unabhängig von den Dingen zu begreifen. Das sehen auch Gabriela und ihre Freundin Angela so und machen sich ein äußerst ambitioniertes Unterfangen zur Aufgabe ...

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M.H. Allafi
Nalan
Ein Mensch ohne Gnade

Roman

Der andere Orient 28. 162 Seiten
14,90 Euro. ISBN 978-3-930761-68-5

"Allafi ... packt ein ebenso irritierendes wie faszinierendes Thema an."
(ekz-Informationsdienst)
Nalan ist ein Mensch mit vielen Gesichtern, und er ist zugleich das Symbol vieler Menschen mit jeweils eigenem Gesicht. Er hält den Menschen den Spiegel vor und ist zugleich selbst die Widerspieglung menschlicher Untaten. Gnadenlos reißt Nalan den Menschen alle Masken ab und entblößt so den Menschen. Und dieser Mensch ist nichts anderes als er selbst.
Bereits das Eintreten Nalans in diese Welt verläuft extrem ungewöhnlich. Niemand weiß so recht, wer dieser Nalan eigentlich ist, außer seiner Mutter, der schweigenden Zeugin seiner Taten. Nalans Geschichte ist zeit- und raumlos, denn Nalan liegt überall und jederzeit auf der Lauer, und er vermag es stets wieder aufs Neue, die um ihn gescharten Menschen zu begeistern.

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M.H.Allafi
Leyla
Auf der Suche nach Freiheit

Roman. Der andere Orient 21
357 Seiten, 18,00 Euro
ISBN 978-3-930761-40-1

Die selbstbewusste Iranerin Leyla will nichts mehr mit der legendären orientalischen Leyla und ihrer unerfüllten Liebe zu tun haben. Sie will sie selbst sein, nicht mehr und nicht weniger. Die Freiheit, die ihr dazu fehlt, nimmt sich die junge Frau einfach. Sie verliebt sich in Kaiwan, den aufgeschlossenen Arzt mit Herz und Verstand. Er erwidert ihre Liebe aus ganzem Herzen. Doch ausgerechnet als die beiden entgegen jeder Konvention und ungeachtet der Zeigefinger der islamischen Moralprediger eine wunderbare Nacht miteinander verbracht haben, erhält Kaiwan einen schicksalsschweren Anruf. Er muss Teheran sofort verlassen. Als er zurückkommt, ist keine Spur mehr von Leyla zu finden. Schließlich meldet sie sich eines Tages doch wieder, aber sie ist völlig niedergeschlagen und wie ausgewechselt. Verzweifelt bittet sie ihn, ihre Jungfräulichkeit wieder herzustellen, denn sie wird von ihren Eltern zu einer ungewollten Heirat gezwungen.

Kaiwan kann das alles nicht fassen, aber Leyla verspricht ihm, sich eines Tages an diesen Männern zu rächen. So bleibt er zwischen seiner Liebe zu ihr und seiner Hilflosigkeit hin und her gerissen. Leyla aber scheint ihm für immer verloren und er versinkt in eine tiefe Trauer um seine verlorene Liebe. Bis ihm eines Tages einleuchtet, dass er von lauter Leylas umgeben ist. Es sind die modernen Leylas, die sich wie seine geliebte Leyla nicht mehr unterdrücken lassen, sondern die wie freie Menschen ihr Leben in die eigene Hand nehmen. Die Freiheit für die Leylas wird zur Schicksalsfrage für ihn und seine Freunde.

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Diese Nacht ist so lang wie ein Leben ...

M.H. Allafi
Die letzte Nacht mit Gabriela

"...sieht der Autor die Menschen eingeklemmt zwischen einer öffentlich propagierten Moral, ihrer Armut und ihrem Konsumanspruch..." (Frankfurter Rundschau)

"In diesem Roman begegnen die LeserInnen vielen sehr unterschiedlichen und interessanten Persönlichkeiten." (Listen)

Gebundene Ausgabe. 304 Seiten, 21,50 Euro
ISBN 978-3-930761-19-7

Der Journalist Hans ist aus der Beziehung zu der Lehrerin Gabriela ausgebrochen und versucht nun, dem Sinn des Lebens in der islamischen Mystik auf die Spur zu kommen. Während er sich nach innen wendet, schlägt Gabriela sich nun allein durch das Großstadtleben. Ruhelos und immer auf Achse schließt sie sich der Single-Gemeinschaft an, in der jede und jeder auf seine Weise den Sprung in ein neues Leben sucht.
Nach einer gescheiterten Beziehung zu der Mystikerin Victoria, die Deutschland auf der Suche nach der Vollkommenheit verläßt, besucht Hans zusammen mit seiner neuen Partnerin Mariam deren Heimatland Iran. Noch immer fasziniert von der Geisteswelt der Mystiker glaubt er auf den Spuren der Sufis zu wandeln. Doch die Reise endet für ihn mit einer herben Enttäuschung und für Mariam mit einer familiären Katastrophe.
Die in gebrochenem Englisch mühsam formulierten Sätze eines seiner Gastgeber in Iran klingen seit seiner überstürzten Flucht immer wieder in Hans‘ Ohren: „You have seen that Iran is not good. You have not had a good time in Iran, did you? You have not spent good holidays in Iran, you have not visited the good people from Iran, there is nobody. I am sorry, but this is the truth. The Iranian people have had a grand culture, one of the old civilisations of the universe arose here on this damned ground. And what have we now? Nothing and nothing!"
Schließlich steht Hans noch einmal vor Gabrielas Wohnungstür. Im Laufe einer langen Nacht, so lang wie ein Leben, erzählt Hans von seiner Suche nach gelassenen, lebensfrohen Menschen in anderen Teilen der Erde, die trotz all seiner Bemühungen erfolglos blieb. "Wo ich war, sah ich Menschen, die genauso wie hier bis zum Hals im Sumpf der Realität, von mir aus des realen Lebens, ja, in ihrem realen Sumpf steckten", berichtet er voller Resignation.

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M.H. Allafi

Die Nächte am Main

Roman. Engl. Broschur. 240 Seiten, 15,25 Euro.
ISBN 978-3-930761-10-4

Hassan ist Hans, Hans ist Hassan, und beide lieben Gabriela. Es beginnt wie eine ganz normale Dreiecksgeschichte. Hassan sucht in Gabriela seine Freiheit, und sie erlebt in der Beziehung zu Hassan noch einmal eine verloren geglaubte Romantik. Als Gabriela ihn zum Abendessen nach Hause einlädt, stellt sich heraus, dass Hassan und Hans sich durch einen Zwischenfall auf dem Frankfurter Arbeitsamt bereits begegnet sind. Das ist der Anfang eines Lebens voller Fragen für Hans. Er, der Journalist, Hassan, zunächst Student, und Gabriela, die Lehrerin, führen eine aufregende Diskussion über die Geistlosigkeit der Zeit. Alle drei suchen einen Sinn in einem anderen Leben, das sich von dem allgemeinen unterscheidet. Doch als sie mit Hassan den Jahrestag seines achtzehnjährigen Aufenthalts in Deutschland feiern wollen, kommt es zum Eklat.

"Der iranische Schriftsteller läßt seine Erzählfigur durch Frankfurt irren wie durch ein unbekanntes Labyrinth. Das ist mal komisch, mal rührend und oft auf eine herbe Weise poetisch. Allafis ironischer und sensibler Blick verwischt die Unterschiede zwischen Deutschland und Iran. Beide Länder vermitteln ihm offenbar nicht die einlullende Geborgenheit, die sich bei einer zu vertrauten Umgebung einstellen kann. Und bei dem einsamen Streuner in Frankfurt führt der Blick auf den Main zu der abgeklärten Einsicht, daß der Gegensatz zwischen Orient und Okzident manchmal aufgehoben wird..." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

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M.H. Allafi

Verloren

Erzählung.
Gebundene Ausgabe. 131 Seiten, 13,70 Euro.
ISBN 978-3-930761-02-9

Die junge Kurdin Nassrin flieht Anfang der 80er Jahre vor politischer Verfolgung in das revolutionäre Teheran. Nur halbherzig integriert sie sich in die extrem patriarchalischen Verhältnisse, die sie dort vorfindet.

"Was in den Augenblickssensationen von Krieg, Terror und Morddrohungen untergeht... - diese von den Medien freigelassene Leerstelle füllt Allafi aus." (Frankfurter Rundschau)

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M.H. Allafi
Die Nähmaschine

Erzählung
80 Seiten,  6,10 Euro
ISBN 978-3-930761-00-5

Schneidermeister Rahman aus der kurdischen Stadt Kermaschan ist stolz, dass die technischen Errungenschaften auch in seiner Werkstatt Einzug gehalten haben. Doch ihre Tücken werden ihm zum Verhängnis. Die Erzählung gibt Einblick in das gewandelte Leben der Menschen in Iran und das spannungsvolle Wechselspiel zwischen Tradition und Moderne.

"In einer schäbigen Schneiderwerkstatt... bündelt Allafi seine Eindrücke vom technischen Fortschritt..." (Frankfurter Allgemeine)

Als Theaterfassung mit Titel "Unter Strom" uraufgeführt in Frankfurt am Main.

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Sein erster Roman:

Es schneit im Zagros-Gebirge
Ein Leben in Kurdistan. Roman
166 Seiten, 12,80 Euro

Inhalt:
In den fünfziger Jahren hat der technische Fortschritt auch in Iran Einzug gehalten. Trotz des gesellschaftlichen Umbruchs hat der reiche Großgrundbesitzer seine Macht noch nicht vollständig verloren. Erbarmungslos treibt er die hohe Pacht für seine Felder ein. Ein langer, strenger Winter bedeutet da für die Menschen im Städtchen Kerend eine Katastrophe. Als die Vorräte zur Neige gehen und der Hunger ins Haus steht, brechen Ali und seine Freunde auf, um im Gebirge Holzkohle zu gewinnen. Doch sie haben nicht mit dem großen Schnee gerechnet. Das Ereignis lässt Alis Sohn Akbar sein Leben lang nicht mehr los.

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Sachbücher von M.H. Allafi

Die Geschichte der modernen iranischen Literatur

Ein Fenster zur Freiheit
100 Jahre moderne iranische Literatur -
drei Autorengenerationen

Der andere Orient 13
236 Seiten, 24,60 Euro
ISBN 978-3-930761-23-4

"Eine Ära geht zu Ende, es ist die Ära der alten Café-Erzähler, die von Teehaus zu Teehaus über das ganze Land die traditionellen Erzählungen wie jene aus tausendundeiner Nacht, die historischen Legenden wie die Geschichte von Hossein dem Kurden, Ssamad dem Klugen, die epischen Gesänge ... es ist die Ära der Großmütter, die von Generation zu Generation den Kindern mit spannenden Märchen und Fabeln traditionelle Weisheiten vermittelten, und es ist schließlich auch die Ära der gemütlichen Winterabende, an denen man einander Besuche abstattete, beisammen saß und der Erzähler mit der Autorität seines Alters den um den wärmenden Ofen Versammelten auswendig Geschichten und Legenden vortrug ..."

Jetzt auch bei amazon als E-Book:
http://www.amazon.de/Fenster-Freiheit-andere-Orient-ebook/dp/B00AVQA8QE

"Einführung in und Überblick über die moderne iranische Literatur von ihrer Entstehung Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Allafi, in Deutschland lebender iranischer Soziologe, Schriftsteller und Verleger, beleuchtet die literarische (und eng damit verbunden: politische und geistesgeschichtliche) Entwicklung in seinem Heimatland 'umfassend und ohne ideologische Brille'. Er erläutert die verschiedenen Epochen und Genres, stellt ausführlich und mit umfangreichen Textproben die jeweils wichtigsten Vertreter vor ... Kompetent, kein vergleichbarer Titel lieferbar." (ekz-Informationsdienst)

Die moderne iranische Literatur ist mit der Geschichte der politischen Kämpfe für Freiheit und Menschenrechte verflochten und zugleich ist sie ein Versuch, die europäische moderne Literatur zu übernehmen. Modernisierung der Prosa und Poesie, die Entstehung des Dramas und der Romane sind wichtige Bestanteile dieses Unterfangens.

Der Autor schildert die hundertjährige Literaturgeschichte in drei Generationen anhand anschaulicher Beispiele. Aus kritischer Perspektive beschreibt er einen langen Weg mit seinen Höhen und Tiefen. So verschafft der Band nicht nur Interessierten einen tiefen Einblick in die moderne iranische Literatur bis heute, sondern er ist auch für Leserinnen und Leser, die sich zum ersten Mal sich mit dem Thema befassen, gut verständlich und nachvollziehbar. Darüber hinaus ist er ein fundiertes Handbuch für Journalisten, Kulturschaffende, Verlage und Stiftungen, die sich mit der iranischen Literatur, ihren Autorinnen und Autoren vertraut machen möchten.

Drei Autorengenerationen haben die iranische Literatur der letzten 100 Jahre geprägt. Den Repressionen eines autoritären Staates zum Trotz, der viele von ihnen jahrelang hinter Gitter brachte oder zur Emigration zwang, zeugen ihre Arbeiten von einem Streben nach individueller Freiheit und Emanzipation, das nicht zu brechen ist. Besonders die jüngere Autorinnengeneration erhebt Ansprüche auf ein Leben ohne Leiden und Zwang.

Der Autor, der jahrelange Erfahrung mit der Vermittlung iranischer Literatur hat, gibt einen Überblick über die aktuelle iranische Literatur und die der vergangenen 100 Jahre, die über die höfische Dichtung hinausgewachsen das Streben nach Freiheit ausdrückt und so ein Spiegel der Verhältnisse ihrer Zeit ist. M.H. Allafi lädt ein, die wichtigsten iranischen Autorinnen und Autoren der Gegenwart kennen zu lernen, deren Leben und Werk er vor dem Hintergrund der sozialen Umwälzungen und der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen anschaulich macht.

Mit Textauszügen von:                                                                        
Sadeq Hedayat, Ahmad Schamlu, Simin Daneshwar, Ahmad Mahmud, Huschang Golschiri, Reza Joulai, Esmail Fassih,  M.R. Shafi Kadkani und anderen
In den Übersetzungen von:
Sabine Allafi
, Claudia Stodte, Mohammad Jalali, Parviz Sadighi, M.H. Allafi

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Islam, Gesellschaft und
europäische Moderne

Chancen und Hindernisse
für Demokratie und Zivilgesellschaft

Der andere Orient 15
300 Seiten, 27,00 Euro
ISBN 978-3-930761-27-2

Freiheit, Menschenrechte und Demokratie sind nicht mehr bloße Schlagworte. Sie sind heute aktueller denn je, sie sind konkreter geworden und nicht mehr länger das Monopol einer Nation oder Region, sondern weltweit und hautnah für immer mehr Menschen erfahrbar. Auch die Menschen in den so genannten islamischen Ländern bilden hier keine Ausnahme. "Daher ist die Rede von einem einheitlichen, für die eine Welt bedrohlichen und für die andere Welt Heil bringenden Islam nicht einmal eine Legende." M.H. Allafi zeigt, wie vielfältig der Islam ist und dass die islamischen Länder keine geschlossene Einheit bilden, wie die Islamisten und ihre Gegner sie propagieren.
"Der Autor untersucht die den Islam prägenden Auseinandersetzungen zwischen modernistischen und konservativen Kräften aus historischer Perspektive." (Zeitschrift für Politikwissenschaft)

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Zusammen mit S. Allafi:

Iran an der Schwelle zur Demokratie?
Die erste islamische Republik
in den Konturen der neuen Weltordnung

Der andere Orient 18
140 Seiten, 18,00 Euro. ISBN 978-3-930761-33-3

"Das Buch vermittelt einen Einblick in die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre und stellt die Ziele und Positionen der verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Gruppierungen dar."
(Zeitschrift für Politikwissenschaft)

"Wäre das nicht ein Leitfaden für eine echte Politik des kritischen Dialogs?" (ND)
 

Schon vor dem Irakkrieg ist die Weltöffentlichkeit auf die Demokratisierung des Nahen und Mittleren Ostens aufmerksam geworden. Nach der Besetzung des Irak durch amerikanische und britische Truppen und dem Sturz eines der brutalsten Regimes unserer Zeit steht nun ernsthaft die Frage nach der Art und Weise der Demokratisierung in der Region im Vordergrund. Iran als bevölkerungsreichstes Land und zugleich als Geburtsort der ersten islamischen Republik spielt dabei eine herausragende Rolle. Immer wieder haben die Menschen hier gezeigt, dass sie eine freiheitliche Gesellschaftsordnung anstreben. Diesen Willen haben sie in der Geschichte ihres Landes in den vergangenen hundert Jahren zum Ausdruck gebracht - durch die Reformbewegung, deren Erfolg ihnen kurzzeitig eine parlamentarische Demokratie bescherte, durch die Revolution gegen eine Diktatur und in neuerer Zeit durch eine für die Region beispielhafte Bereitschaft zur Akzeptanz demokratischer Spielregeln wie zum Aufbau einer Zivilgesellschaft. Aus ihrem Kampf für Freiheit und einmenschenwürdiges Leben hat heute die Mehrheit der Oppositionellen (und auch die meisten der Islamisten ihre Lehren gezogen.
In ihrem Essay unternehmen M. und S. Allafi den Versuch, die Reife Irans für den Aufbau einer beispielhaften Demokratie in der Region zu beleuchten. Obwohl die Regierung sich nach außen als Hüter eines fundamentalistischen Gottesstaates präsentiert, sind die Menschen in Iran mittlerweile nicht nur ein hohes Bildungsniveau und einen modernen Lebensstandard gewöhnt, sondern sie sind auch routiniert in der Anwendung der parlamentarischen Demokratie und in der Entwicklung einer produktiven Streitkultur erfahren. Dazu hat auch der Kampf für die Frauenrechte beigetragen. Darüber hinaus ist der Einfluss des Landes auf die Nachbarstaaten Irak, Afghanistan, Türkei und Pakistan wie auch die neuen Republiken Zentralasiens nicht zu unterschätzen.

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© M. und S. Allafi
Zuletzt geändert: 07/08/17

 

M.H. Allafi
Der verwirrte Orientale und die schöne Laleh

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Gabriela
findet  einen
Stapel Papier

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Nalan -
Ein Mensch
ohne Gnade

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Leyla -
Auf der Suche
nach Freiheit

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Die Nächte
am Main

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Die letzte Nacht
mit Gabriela

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Verloren

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Die Nähmaschine

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