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Wohin geht die türkische Gesellschaft? Kulturkampf in 
der Türkei 
Rainer Hermann versucht in seinem Buch „Wohin geht die 
türkische Gesellschaft? Kulturkampf in der Türkei“ ein umfassendes Bild von „der 
türkischen Gesellschaft“ zu malen. In diesem Sinne beinhaltet es umfangreiche 
Informationen aus verschiedenen Zeiten und Epochen. Doch ist die zentrale Frage 
in der Türkei die Diskrepanz zwischen Staat und Gesellschaft. Diese Frage zieht 
sich wie ein roter Faden durch alle Kapitel des Buches.Das entscheidende Merkmal des Staates ist der kemalistische Nationalismus, 
verknüpft mit einem durch die Kemalisten bestimmten Verständnis vom Islam. Der 
Autor führt aus, wie der kemalistische Nationalismus von Anfang an dazu diente, 
das Wesen der anderen großen Volksgruppen wie der Kurden, Armenier, Tscherkessen 
und anderer zu leugnen. Zu diesem Zweck bedienen sich die Kemalisten einer 
Palette  staatlich festgelegter Möglichkeiten. Darüber hinaus wird, wenn sie zu 
kurz kommen, das Militär tätig, das mittlerweile auf zahlreiche Putsche 
zurückblicken kann, wobei es sich zugleich als Bestandteil bzw. Garant des 
nationalistischen Staates versteht, bzw. ihm diese Rolle zugewiesen wurde. (So 
fand alle 10 Jahre ein Putsch statt z.B. 1960, 1971 und 1980.) Das Militär ist 
stets bereit, die Demokratie bzw. zivile Regierung außer Kraft zu setzen, wenn 
das Türkentum in Gefahr scheint.
 Neben dem Militär wird die Judikative instrumentalisiert, um der Gesellschaft 
den Nationalismus aufzuzwingen, und wenn das nicht ausreicht, werden Kritiker 
bzw. „Abweichler“ durch bestimmte Gruppen, die einen Draht zum Kemalismus und 
Nationalismus haben, terrorisiert. Die Kemalisten instrumentalisieren auch den 
sunnitischen Islam, um die religiösen Minderheiten wie Aleviten, Jeziden, 
Christen und Juden als türkische Staatsbürger nicht zu akzeptieren. Hier wird 
deutlich, dass die Kemalisten, die sich selbst gern als Laizisten bezeichnen, 
ein anderes Verständnis vom Säkularismus haben, als es in den europäischen 
Ländern der Fall ist. Zum Konzept des kemalistischen Staates gehören also weder 
Freiheit noch Demokratie. Die kemalistische Staatsauffassung ist nichts anderes 
als eine Herrschaftsform, die sich je nach dem auf eine Partei oder das Militär 
stützt. Der Staat ist ein unantastbares Ganzheitsgebilde, das auf dem Türkentum 
basiert und über allen anderen gesellschaftlichen Instanzen steht.
 Der Autor zeigt die Unterdrückungsmechanismen dieses blinden Nationalismus 
anhand zahlreicher Beispiele wie Putsche, Parteienverbote, Inhaftierung der 
Kritiker, Massenmorde an Kurden, Armeniern … Straßenterror. Das Aufkommen der 
islamistischen und islam-orientierten Bewegungen, Parteien und Persönlichkeiten 
hält der Autor für glaubwürdige Indizien für den Übergang der Türkei zur 
Demokratie, die gerade die Türkei für den Integrationsprozess in die EU 
befähigt. Auch hat die Übernahme der Regierungsgeschäfte durch Islamisten und 
islam-orientierte Parteien der Türkei in den letzten Jahrzehnten wirtschaftliche 
Erfolge und eine Ausweitung der geschäftlichen Beziehungen mit der EU und 
insbesondere mit Deutschland beschert.
 Das Aufkommen der neuen politischen Bewegung, die sich auf den Islam bezieht, 
sieht der Autor im Kontext der Peripherie-Zentrum-Theorie. Das Zentrum ist 
nichts anderes als eine kleine Gruppe von volksfernen urbanen Eliten, die immer 
noch stur an dem kemalistischen Nationalismus festhalten. Obwohl sich diese 
Eliten als westlich Orientierte über die Massen erheben, haben sie außer für 
ihre eigene Bereicherung zu sorgen, nichts zur Integration der Türkei in Europa 
beigetragen. Sie vergrößern, im Gegenteil, mit ihrem nationalistischen Getöse 
die Distanz von Europa, da sie durch die Integration in Europa das Türkentum 
gefährdet sehen. Diesen kleinen gescheiterten Eliten steht nun eine gewaltige 
neue Elite gegenüber, deren Wurzeln in der Peripherie, nämlich in Anatolien, 
liegen. Ausgerechnet diese Elite fordert mehr Freiheit und setzt auf die 
Demokratisierung der Gesellschaft und Enttabuisierung der Existenz der großen 
Volksgruppen wie zum Beispiel der Kurden. Bei den letzten Wahlen haben die 
Türken mehr und mehr Zustimmung zur AKP (Adalet ve Kalkınma Partisi; deutsch: 
Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung) gezeigt, welche zurzeit diese neue 
Elite repräsentiert. Nach Meinung des Autors ist diese Partei keine 
islamistische Partei im Sinne ihrer Vorgängerin, sondern eher eine Partei, die 
auf konservative Werte und Demokratie setzt, vergleichbar mit der CDU in 
Deutschland.
 Alles in allem ist die türkische Gesellschaft gekennzeichnet durch eine Vielfalt 
vorhandener Probleme wie der Kurdenproblematik, der religiösen Minderheiten, der 
Frauenfrage, der kulturellen und Meinungsfreiheit, die der Autor in 
verschiedenen Kapiteln immer wieder thematisiert. Obwohl Hermann in der 
Schilderung dieser Fragen sehr vorsichtig ist, zeigt sein Buch, dass die Türkei 
vor einem Berg von politischen und kulturellen Problemen steht, während die 
Gesellschaft weitgehend polarisiert ist. Eine Lösung dieser bestehenden Probleme 
ist nur auf demokratischem Wege möglich, was die Islamisten bzw. die 
islam-orientierten politischen Gruppen erkannt hätten. Das Buch ist in diesem 
Sinne sehr informativ. Es ist zu empfehlen, wenn sich jemand nicht durch 
ständige Zeitsprünge, wenig strukturierte Kapitel und Wiederholungen gestört 
fühlt. Das Buch schien mir sehr schnell aus verschiedenen voneinander 
unabhängigen Beiträgen zusammengestellt zu sein. Doch mich hat das nicht 
gestört, meine Informationen über die Türkei wurden aufgefrischt.
M.H. Allafi
 Rainer Hermann
 Wohin geht die türkische Gesellschaft? Kulturkampf in der Türkei
 dtv (September 2008)
 ISBN: 978-3423246828
 
  
 Das 
Ende des Kapitalismus? 
    Das Buch „Die Netokraten“ von Alexander Bard und Jan 
Söderqvist beinhaltet ein Bündel von interessanten und zugleich wilden 
Grundgedanken, die die Autoren über den Entwicklungszustand der Weltgemeinschaft 
mit Hauptblick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse in der westlichen 
Hemisphäre in einer nicht unbedingt strukturierten Form präsentieren. Der 
Hauptgedanke ist, dass sich die bürgerliche Gesellschaft mit dem Aufkommen einer 
neuen gesellschaftlichen Elite, den Netokraten, in einem Zerfallsprozess 
befindet. Vereinfacht ausgedrückt: Die Netokraten sind heute dabei, die 
Kapitalisten – die Eliten der bürgerlichen Gesellschaft – zu ersetzen, ohne sie 
ganz aus der Gesellschaft zu verdrängen, wie auch die Kapitalisten seinerzeit 
die Feudalherren nicht aus der Welt geschafft haben.Die neue Gesellschaft des 21. Jahrhunderts wird als Informationsgesellschaft 
bezeichnet, in der den Netokraten die Massen – nicht des Proletariats, sondern – 
des Konsumtariats gegenüber stehen. Der Übergang vom Kapitalismus zum 
Informationalismus ist durch den Zerfall des Humanismus, der bürgerlichen Moral, 
des bürgerlichen Bildungswesens und des bürgerlichen Staates, d.h. des 
Nationalstaats, gekennzeichnet. Die neuen gesellschaftlichen Verhältnisse unter 
der Führung der Netokraten sind global ausgerichtet und sprachlich zunehmend an 
der englischen Sprache orientiert. Das Hauptmerkmal der Netokratie ist die 
Entstehung mannigfaltiger Netzwerke, die unabhängig von den bürgerlichen 
Institutionen, sei es in juristischem Sinne, sei in politischem Sinne, 
fungieren, denn die Netokratie hat ihre eigenen Regeln und Sanktionen. Somit 
ersetzt die Netokratie die Demokratie. Die neu entstandenen Netzwerke sind 
dabei, die bürgerlichen Massenmedien, welche als Propagandamaschinerie des 
Kapitalismus betrachtet werden, überflüssig zu machen, während die politische 
Klasse, die nichts anderes als die Puppen im Kasperletheater der 
spätkapitalistischen Mediengesellschaft sind, in einer netokratischen 
Gesellschaft durch sog. Kuratoren ersetzt werden. Diese Kuratoren sind die 
mächtigste Gruppe der Netokratie, denn sie „weisen den Nexialisten den Weg, 
während ihre gemeinsame Weltsicht von den Philosophen der netokratischen 
Gesellschaft, den analytischen Eternalisten, entworfen wird.“ (S. 118) Im 
Vergleich mit dem Kapitalismus sind die Nexialisten die Entrepreneure, die 
Eternalisten sind die Akademiker. Die Massen des Konsumtariats als 
Benachteiligte in der neuen Gesellschaft, die aus lauter vereinzelten und 
isolierten Konsumenten bestehen, werden sich nicht wie das Proletariat in der 
kapitalistischen Gesellschaft wehren können, dennoch werden sie sich wehren 
müssen, denn zwischen diesen Hauptgruppen entsteht ein Interessenkonflikt, der 
zur Reiberei führt. Welche Art Kämpfe stattfinden wird, wer sich mit wem gegen 
wen verbündet, das lassen die Autoren offen. Auch bleiben die Ziele der neuen 
Eliten völlig offen, die nach Meinung der Autoren nicht wie die Kapitalisten 
unbedingt an der Profitmaximierung interessiert sind. Welche Ziele nun die 
Netokraten verfolgen und warum sie sie verfolgen, wird leider nicht 
konkretisiert. Doch zeigt das Buch die Konturen einer Veränderung, die durch das 
Aufkommen des Informationalismus geprägt ist. Es ist auch nicht klar, wie weit 
die Akteure einer netokratischen Gesellschaft die anderen Bereiche des 
menschlichen Gemeinwesens wie die Nahrungsmittelindustrie, das Gesundheitswesen 
etc. beeinflussen werden und warum sie diese überhaupt beeinflussen wollen. 
Vielleicht auch zum Zweck der Gewinne und Profite? Sind die Netokraten doch die 
künftigen Kapitalisten? Oder sind die Kapitalisten die künftigen Netokraten? 
Oder haben es die Menschen in der Zukunft mit einem netokratischen Kapitalismus 
zu tun?
 Alles in allem ist dieses Buch für Leute, die sich Gedanken über die jetzige und 
zukünftige Welt machen, absolut zu empfehlen, denn die Autoren bringen eine 
Reihe von neuen Gedanken und Beobachtungen ein, die allemal bezüglich der 
Erklärung der Welt stimulierend sind, somit bietet das Buch auch eine Basis für 
die Erklärung und das Verstehen der weltweiten neuen Entwicklungen. 
    M.H. Allafi
 Alexander Bard_Jan Söderqvist: Die Netokraten
 Redline Wirtschaft, Heidelberg 2006
 ISBN 978-3-636-013279
   
 Alexandre 
Dumas beschreibt in diesem Buch nicht nur im Zeitalter der aufkommenden bürgerlichen 
Gesellschaft die Liebe, sondern er charakterisiert die Menschen grundsätzlich. 
Es geht um 
Menschen, denen wir in seiner Zeit wie vor tausend Jahren  wie auch heute 
begegnen - ungeachtet der jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse, der moralischen 
Kodexe bleibt der Mensch eben Mensch mit vielen Fassaden, die mal 
erschreckend, mal schön und mal romantisch, mal schlicht und mal hinterhältig ... wirken. 
Wenn man die Sprache und den Erzählstil durch den Kopf gehen lässt und relativ 
zur heutigen literarischen Sprache einen Vergleich zieht, wird man traurig, 
denn man sieht, wie wenig die Autorinnen und Autoren unserer  Zeit in diesem 
Sinn  auf  Lager haben.
M.H. Allafi Alexandre Dumas: Die Kameliendame
 Insel Taschenbuch, Frankfurt 2004
 ISBN 978-34583-4710-1
 
  
 Berlin in der Zeit des Mauerfalls. Die 
Eltern des in Kreuzberg direkt an der Mauer aufgewachsenen jungen Türken Hasan 
Kazan haben 
sich getrennt. Er verlässt die Mutter, die wieder in Istanbul lebt, und zieht 
beim Vater in Kreuzberg ein und wieder aus. Er träumt von einer Karriere beim 
Film und begegnet nur Kleingeistern, während seine Familie von der 
Wiedervereinigung stärker betroffen ist, als ihm lieb ist. Ein schönes Zeitbild 
vom Anfang der 90er, der Versuch mit so einigen Vorurteilen aufzuräumen, und 
unterhaltsame ist das Ganze auch noch.
Sabine Allafi Yadé Kara: Selam Berlin
 Diogenes Verlag, Schweiz 2003
 ISBN 978-32570-6335-6
   
Mit dem Glück ist das so eine Sache - und mit der Liebe 
ebenfalls. Das wissen wir, seit Frauen angefangen haben, Romane zu schreiben. 
Ein modernes Beispiel liefert die israelische Autorin Yael Hedaya in ihrem 2006 
auf deutsch erschienenen Roman unter dem Titel Die Sache mit dem Glück 
(Originaltitel: Mati).Ein braver Roman über zwei Frauen, die einen Mann lieben, der dabei ist, 
aufgrund seiner Krebserkrankung die Welt zu verlassen. Das führt ihn zwar nicht 
mit seiner wahren Liebe zusammen, denn die bringt es nicht über sich, die Tür zu 
seinem Kranken-/ Sterbezimmer zu öffnen, wohl aber seine Ehefrau mit der 
freakigen, deutlich jüngeren Ex-Geliebten, die ihn seinerzeit verlassen hat. Ein 
geschickt komponierter, auch frecher Roman mit erschreckend sachlicher 
Beschreibung des Verlaufs einer Krebserkrankung. Dynamik erhält er auch aus dem 
ständigen Perspektivenwechsel, der beiden Frauen, nicht aber des Kranken, und 
auch der Ärzte, von denen die Angehörigen mit der Ausweglosigkeit seiner 
Situation konfrontiert werden.
Sabine Allafi
 Yael Hedaya: Die Sache mit dem Glück
 Diogenes Verlag, Schweiz 2006
 ISBN 978-3257065473
   
 
© M. 
und S. AllafiZuletzt geändert:
05/05/16
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    M.H. AllafiDer verwirrte Orientale und die schöne Laleh
 
    
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    M.H. Allafi Gabriela
 findet  einen
 Stapel Papier
 
    
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    M.H. AllafiNalan -
 Ein Mensch
 ohne Gnade
 
    
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    M.H. AllafiLeyla -
    Auf der
    Suche nach Freiheit
 
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    Norajr AdaljanSchuld und Liebe
 
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